Hella KluẞMEyer UND Thomas Birkhahn SIND DAS »Duo à la Carte«


Unser Programm reicht von Mozart bis zu Metallica.

Hella Klußmeyer und Thomas Birkhahn sind das Duo á la Carte Findorff Findorffer Geschäftsleute Magazin Stadtteil Bremen Einzelhandel Gastro Restaurants essen gehen

Hella Klußmeyer ist seit ihrem Studienabschluss freiberuflich als Geigerin und Bratscherin in Bremen tätig: Zum einen unterrichtet sie SchülerInnen in den Fächern Violine und Viola, zum anderen absolviert sie Konzertauftritte mit unterschiedlichen Ensembles in den Bereichen  klassische Kammermusik, klassisches Orchester, Pop und Musical. Thomas Birkhahn erhielt im  Alter von acht Jahren seinen ersten Cellounterricht. Er studierte an der HfK Bremen, an der »Huddersfield University« in England und am »Royal Conservatoire of Scotland« in Glasgow, wo er auch ein Jahr lang als Cellolehrer an Grundschulen arbeitete. Seit 2001 lebt er als freiberuflicher Cellist in Bremen. Er ist begeisterter Cellolehrer, spielt gern Orchester- und Kammermusik und ist Mitglied in einer Band, die ABBA-Songs spielt. Mehr Infos über gibt es auf www.geige-cello-bremen.de

 


Seit gut 20 Jahren seid Ihr als professionelle MusikerInnen aktiv. Seit über zwölf Jahren lebt Ihr in Findorff. Wie kam es, dass Ihr Euch für Geige und Bratsche bzw. Cello als Instrument entschieden habt?  Und wie lief Eure weitere Ausbildung ?

 

Thomas: Als Kind habe ich zuerst Blockflöte gepielt. Meine Eltern waren sehr kulturbegeistert und haben mich einmal gefragt, ob ich Cello lernen möchte. Ich habe es probiert, es hat mir Spaß gemacht und mittlerweile kann ich mir ein Leben ohne mein Cello gar nicht mehr vorstellen. Mitte der Neunziger habe ich bei einem Cello-Sommerkurs eine Professorin aus England kennengelernt. Sie hat mich gefragt, ob ich bei ihr in Huddersfield studieren will. Ich habe dann da ein Bachelor-Studium gemacht und den Master an der Hochschule in Glasgow.

 

Hella: Aufgewachsen bin ich in der Nähe von Stade, wo an der Musikschule nur Klavier oder Geige angeboten wurden. Später habe ich hier in Bremen an der Hochschule für Künste Geige und Musikpädagogik studiert. Meine Professorin hat mir während des Studiums geraten, zusätzlich auch Bratsche zu lernen.

 

Ihr seid ja nicht nur familiär mit Euren beiden Kindern ein Team, sondern arbeitet auch beruflich oft und eng zusammen – zum Beispiel als »Duo à la Carte«. Was hat es damit auf sich ?

 

Hella: Wir spielen als Duett mit Geige plus Cello auf jeder Art von Feier wie Hochzeiten, Geburtstagen, Beerdigungen, Vernissagen und zwar so, wie die KundInnen es wünschen –

als Hintergrundmusik oder als vollwertiges Konzert.

 

Ihr habt stilistisch ein ziemlich breites Angebot ...

 

Thomas: Das stimmt. Wir spielen sehr gerne unterschiedliche Sachen. Klassik, aber auch Pop, Filmmusik, Tango und vieles mehr. Unser Programm reicht von Mozart über Michael Jackson  bis zu  Metallica. Und falls sich ein Kunde ein ganz bestimmtes Stück wünscht, arrangiert Hella es und wir studieren es ein.

 


Es kommt vor allem bei Kindern und Jugendlichen gut an, wenn wir zum Beispiel »Fluch der Karibik« üben.

Euer zweites berufliches Standbein ist das Unterrichten. Wo unterrichtet Ihr ?

 

Hella: In unserem Haus in Findorff haben wir ein Musikzimmer eingerichtet. Dort finden die Einzelstunden statt, aber auch mit kleinen Gruppen können wir dort musizieren. Zusätzlich haben wir einen Raum in Schwachhausen gemietet, in dem auch unsere größeren Ensembles wie beispielsweise das Cello-Orchester von Thomas spielen.

 

Worauf kommt es an, wenn man ein Instrument lernen will ? Muss man talentiert sein ?

 

Hella: Was man als Talent bezeichnet, wird oft überbewertet. Wir möchten im Unterricht Spaß am Musizieren vermitteln. Man muss sich den Spaß aber auch erarbeiten – und dafür ist regelmäßiges Üben wichtig.

 

Thomas: Bei unseren SchülerInnen – egal ob Kinder oder Erwachsene –  orientieren wir uns oft an deren musikalischem Geschmack. Mittlerweile gibt es viele Pop- und Filmmusiken als Streicher-Versionen. Es kommt vor allem bei Kindern und Jugendlichen in der Regel sehr gut an, wenn wir zum Beispiel »Fluch der Karibik« üben. Wichtig ist auch, dass die Eltern ihre Kinder beim Üben unterstützen, wenn es einmal eine »Durststrecke« gibt.

 

Sollte man ein eigenes Instrument besitzen ?

 

Thomas: Die meisten unserer SchülerInnen haben kein eigenes Instrument. Leihinstrumente bekommt man bei den Bremer Geigenbauern für 20,- bis 25,- Euro im Monat.

 


Applaus ist eine tolle Motivation.

Ihr bietet auch Kurse über die Volkshochschule an, wo Ihr mit Erwachsenen arbeitet. Du, Thomas mit AnfängerInnen, und Du, Hella, mit »WiedereinsteigerInnen«. Wie nehmt Ihr den Unterricht dort wahr ? 

 

Hella: Während des Lockdowns hatten offenbar viele Menschen Zeit und Muße darüber nachzudenken, was neben dem Alltag für sie noch wichtig ist. Einige haben sich an ihr Geigenspiel aus Kindheit und Jugend erinnert. Und das frischen sie jetzt wieder auf. Sehr motiviert übrigens !

 

Thomas: Das ist bei mir ähnlich. Ich höre immer wieder von TeilnehmerInnen, dass sie sich in der Zeit von Corona Gedanken darüber gemacht haben, was sie eigentlich immer schon irgendwann machen wollten. Zum Beispiel Cello lernen. 

 

Ich bin immer auch allgemein an der Frage interessiert, wie der Mensch lernt. Was beobachtet Ihr im Laufe der Monate bei Euren SchülerInnen ?

 

Hella: Natürlich ist regelmäßiges Spielen auf dem Instrument wichtig. Aber man lernt auch viel passiv, durch Hören. Ich finde außerdem wichtig, dass insbesondere Kinder in der Hektik des Alltags auch Fokussierung und Konzentration lernen, als Persönlichkeitskompetenz. Und dass sie lernen, Geduld mit sich selbst zu haben.

 

Thomas: Gerade für Kinder ist es wichtig, ein konkretes Ziel zu haben. Ein Beispiel: Ich spiele beim 50. Geburtstag meines Vaters ! Es ist eine tolle Motivation, wenn man nach einem gelungenen Auftritt Applaus und Anerkennung bekommt. Auch bei unseren regelmäßigen Schülerkonzerten sehen wir, wie stolz alle auf ihre Leistungen sind. Das wiederum motiviert sie, dranzubleiben und Neues zu lernen. Für Hella und mich ist es toll zu sehen, wieviel Freude die Musik bei Menschen auslösen kann !

 

Interview: Dr.Peter Holz, Foto: Martin Bockhacker, Interview erschienen in Ausgabe Nr. 23, 2022

 

Hella Klußmeyer und Thomas Birkhahn sind das Duo á la Carte in Bremen Findorff
Foto © Martin Bockhacker, www.bildplantage13.de