LAURA KERSTING IST Sachgebietsleiterin FÜR FINDORFF im Ortsamt WesT


Es gilt nachhaltige Kompromisse zu finden.

Cornelia Wiedemeyer

Laura Kersting ist seit Mai 2025 die neue Sachgebietsleitung für Findorff im  Ortsamt West . Als Findorfferin schätzt sie das nette Miteinander im Stadtteil. Privat ist sie oft mit einem guten Buch im eigenen Garten oder joggend im Bürgerpark anzutreffen. Im beruflichen Miteinander sind ihr Freundlichkeit, Zuverlässigkeit und Respekt sehr wichtig. Die offizielle Domain für Findorff unter dem Dach der Internetpräsenz des Ortsamtes West ist

https://www.ortsamtwest.bremen.de/findorff-1469

 


Laura Kersting, Sie sind seit Mai neue Sachgebietsleiterin Findorff im Ortsamt West – und damit die Ansprechpartnerin für unseren Stadtteil. Wie würden Sie Ihre Aufgaben als eine Art Managerin kommunalpolitischer Stadtteilarbeit in wenigen Sätzen beschreiben ?

 

Als Stadtteilsachgebietsleiterin bin ich die Schnittstelle zwischen den ehrenamtlichen Beiräten und den senatorischen Fachbehörden. Ich unterstütze die Beiräte in der Ausübung ihrer demokratischen Mandate, organisiere und moderiere die öffentlichen Fachausschusssitzungen und koordiniere die Anliegen des Stadtteils. Mein Ziel ist es, den Dialog zwischen Verwaltung, Politik und BürgerInnen lebendig zu halten.

 

Was sind aktuell die lokalpolitischen Themen in Findorff ?

 

Die Neuordnung der Parksituation ist nach wie vor eine große Herausforderung. Es gilt nachhaltige Kompromisse zu finden, die praktikabel sind und die Bedürfnisse von AnwohnerInnen und Gewerbetreibenden berücksichtigen. Spannend ist auch die Entwicklung des Bildungscampus an der Dresdener Straße als wichtiges Projekt für die Bildungschancen im Stadtteil.

 

Wie machen Sie sich als Ansprechpartnerin bekannt – und wie binden Sie BürgerInnen und Beirat in Ihre Arbeit ein ? 

 

Zu Beginn meiner Arbeit war es mir zunächst wichtig, die Beiratsmitglieder persönlich kennenzulernen, da wir eng zusammenarbeiten. Gleichzeitig habe ich mich bei den relevanten Stellen in den Behörden vorgestellt, etwa bei der Polizei oder dem Amt für Straßen und Verkehr. Für alle BürgerInnen sind meine Kontaktdaten auf der Webseite des Ortsamtes leicht zugänglich, sodass sie unkompliziert Kontakt zu mir aufnehmen können.

 

Sie moderieren mittlerweile selbst die Sitzungen der drei verschiedenen Fachausschüsse »Bau, Umwelt, Klima und Verkehr«, »Soziales, Integration, Jugend, SeniorInnen und Inklusion« sowie »Wirtschaft, Kultur, Inneres und Sport«. Was wird dort zum Beispiel bearbeitet ?

 

In den Sitzungen werden jeweils thematisch passende Themen behandelt. In meiner bisherigen Zeit standen unter anderem Lärmbelastungen durch Veranstaltungen auf der Bürgerweide, die Aktivitäten der »Klimazone Bremen-Findorff e.V.« und der »Findorffer Geschäftsleute e.V.«, die Suche nach einer Hundefreilauffläche sowie der Fortschritt beim Ganztagsausbau der Grundschule am Weidedamm auf der Agenda. Auch aktuelle Entwicklungen bei »GESTRA« und verkehrs- und bauplanerischen Projekten wurden intensiv diskutiert. Die Themen sind vielfältig und spiegeln die Breite der Anliegen im Stadtteil wider.

 

Wie haben Sie Moderation der bisherigen Sitzungen erlebt ?

 

Die Moderation der bisherigen Sitzungen hat mir gut gefallen. Die Sitzungen waren geprägt von lebhaften Diskussionen in einer wertschätzenden und konstruktiven Atmosphäre. Die Teilnehmenden bringen sich aktiv ein und fokussieren sich auf praxisorientierte Lösungen, die darauf abzielen, den Stadtteil gut für die Herausforderungen der Zukunft aufzustellen.

 

Stichwort Kommunikation: Gibt es mediale Formate, mit denen Sie den Menschen Lokalpolitik näher bringen ?

 

Die Ergebnisse der Ausschüsse werden in Protokollen festgehalten, und online auf der Webseite des Ortsamtes veröffentlicht. Bei Ortsterminen informiert unsere Ortsamtsleitung über »facebook«, um die alltägliche Arbeit der Beiratsmitglieder transparent zu machen. Ansonsten liegt es bei den Beiratsmitgliedern und ihren jeweiligen Parteien, die BürgerInnen über aktuelle lokalpolitische Themen und ihre Positionen zu informieren.

 


Im Bildungsbereich steht Findorff vor einigen Herausforderungen.

Über welche Kanäle informieren Sie die BürgerInnen offensiv über die Aufgaben des Ortsamtes und des Beirats in Findorff – bspw. über Termine oder Beschlüsse, die der Beirat gefasst hat ?

 

Die BürgerInnen werden vor allem über die Webseite des Ortsamtes informiert. Hier finden sie aktuelle Termine für Beiratssitzungen sowie deren Protokolle. Darüber hinaus spielt auch die persönliche Vernetzung eine wichtige Rolle: Die Beiratsmitglieder informieren ihre Netzwerke, so dass wichtige Themen auch über diese Kanäle weitergetragen werden.

 

Wie erleben Sie das bürgerschaftliche Engagement in Findorff ? Gibt es viele aktive Initiativen oder Nachbarschaftsprojekte ?

 

Das bürgerschaftliche Engagement in Findorff nehme ich als ausgesprochen lebendig war. Es gibt zahlreiche Initiativen und Nachbarschaftsprojekte, die sich mit unterschiedlichen Themen im Stadtteil befassen. Die vielfältigen Vereine tragen ebenfalls dazu bei, dass die FindorfferInnen die Möglichkeit haben sich vor ihrer Haustür zu engagieren. 

 

Wie steht es um die soziale Infrastruktur in Findorff ?

 

Im Bildungsbereich steht Findorff vor einigen Herausforderungen. Die hohe Anzahl an SchülerInnen und die enge Bebauung des Stadtteils erfordern kreative Lösungen. Auf der anderen Seite ist es schön zu sehen, dass es im Bereich Kultur und Freizeit eine sehr lebendige Szene gibt. Meinem Eindruck nach gibt es vielfältige Veranstaltungen und Angebote für unterschiedliche Zielgruppen, die von den FindorfferInnen gern angenommen werden. 

 

 


Zusammenarbeit ist für uns wichtig.

Gibt es aus Ihrer Sicht lokalpolitische Besonderheiten oder Herausforderungen, die für Findorff typisch sind ?

 

Findorff ist ein Stadtteil mit einer hohen Bevölkerungsdichte und einer engen, teils historischen Bebauung, was den verfügbaren Raum für stadtplanerische Entwicklungen begrenzt. Hinzu kommt die heterogene Bevölkerungsstruktur: Findorff ist ein Stadtteil mit einer Mischung aus langjährigen BewohnerInnen und jungen Zugezogenen, was unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen an die Stadtteilarbeit mit sich bringt. Das macht sich beispielsweise bei dem Thema »Verkehr und Mobilität« bemerkbar.

 

Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit lokalen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen oder sozialen Trägern in Findorff ?

 

Die Zusammenarbeit mit lokalen Einrichtungen ist für uns sehr wichtig. Diese Institutionen sind oft die ersten, die Bedürfnisse der BürgerInnen zusammenfassen und artikulieren, die dann auf der lokalpolitischen Ebene aufgegriffen und im Beirat bearbeitet werden können. Durch den engen Austausch können wir die Anliegen der Bevölkerung frühzeitig erkennen und in die Stadtteilarbeit einfließen lassen. 

 

Was gefällt Ihnen persönlich besonders gut an Findorff ?

 

Ich schätze an Findorff die Mischung aus lebendiger Nachbarschaft und grünen Oasen. 

 

Haben Sie einen Lieblingsort im Stadtteil ?

 

Von Zeit zu Zeit bummle ich gerne über den Findorffmarkt, frühstücke in einem der Cafés und verweile oft länger als ich vorhatte im »Findorffer Bücherfenster«. 

 

Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft von Findorff ?

 

Für die Zukunft von Findorff wünsche ich mir eine lebendige Nachbarschaft, in der sich alle Generationen wohlfühlen und aktiv am Stadtteilleben teilnehmen können. Ein gut aus-

gebauter öffentlicher Nahverkehr, der die lokale Wirtschaft stärkt, ist dabei ebenso wichtig wie die Pflege der vielen grünen und blühenden Flächen, die dem Stadtteil seinen besonderen

Charme verleihen. Ziel sollte es dabei sein, Findorff als einen zukunftsfähigen, nachhaltigen und gleichzeitig lebensfrohen Stadtteil zu erhalten.

 

Interview: Mathias RätschFoto »Smartphone« © Ground Picture und Foto »Hemmstraße« © Mathias Rätsch, Interview erschienen in Ausgabe Nr. 35, 2025

 

Fotocollage © Foto »Smartphone« © Ground Picture und Foto »Hemmstraße« © Mathias Rätsch
Fotocollage © Foto »Smartphone« © Ground Picture und Foto »Hemmstraße« © Mathias Rätsch