DIE HEILPRAKTIKERIN ERÖFFNET MENSCHEN WEGE ZUM GLÜCK


Die Liebe ist die Basis für alles, was uns ausmacht.

Filomena Lapczynska oder kurz Filomena L., wie sie sich wortspielerisch kurz selbst nennt, ist Heilpraktikerin und System- und Familienaufstellerin. Sie kommt aus Polen, lebt seit über 20 Jahren in Deutschland und fühlt sich privat sehr wohl in Findorff. Filomena Lapczynska war mehrere Jahre als Dozentin in der Erwachsenenbildung in den Bereichen Sprachen, Kommunikation und interkulturelle Arbeit tätig. 2008 absolvierte sie eine Ausbildung zur System- und Familienaufstellerin und legte ein Jahr später die Prüfung zur psychotherapeutischen Heilpraktikerin ab. Bis 2011 war sie in beiden Bereichen als Freiberuflerin tätig. Nach der Elternpause kehrte sie zurück zur Aufstellungsarbeit. Filomena Lapczynskaist begeisterte Kinogängerin, liebt Tanzen, Chillen in der Natur, leckeres Essen sowie Wandern und Reisen. Der Praxisraum von » filomenal« ist in der Schwachhauser Heerstraße 57. » filomenal« ist auf facebook und hat einen Youtube-Kanal. Termine unter Telefon 0162 / 2 45  46  11 oder über www.filomenal.com

 


Filomena Lapczynska, Sie sind ausgebildete System- und Familienaufstellerin und psychotherapeutische Heilpraktikerin. Welche Rolle spielt in Ihrer Arbeit die Liebe und wie würden Sie »Liebe« definieren ?

 

Die Liebe trägt meine Arbeit. Sie ist die Basis für alles, was uns ausmacht. Es ist dabei nur die Frage, welche Form die Liebe hat.  

 

Welches sind neben der Liebe die wichtigsten Lebensbereiche, die für das persönliche Glück eine Rolle spielen ?

 

Ich trenne nicht in verschiedene Lebensbereiche. Die Liebe beinhaltet für mich alles: Beziehungen, Familie, Gesundheit, Beruf und Berufung, Geld und Wohlstand. 

 

Die Glücksforschung sagt: Glück fühlt sich für jeden anders an. Was kann man tun, um sein individuelles Glück zu erreichen ?

 

Ja, so ist es. Zuerst sollte man sich daher bewusst machen, was für einen selbst individuelles Glück bedeutet. Wir sind über sieben Milliarden Menschen auf der Welt. Für jeden von uns bedeutet Glück etwas anderes. Die meisten wissen ganz genau, was sie nicht wollen. Zu wissen, was man will, ist schon schwieriger. Die erste Frage ist: Was will ich, um dann dem Glück näher zu kommen und das Leben zu genießen. 

 

Sie offerieren als »Life Coaching« verschiedene Angebote an »Aufstellungsarbeit«. Was versteht man darunter ?

 

Aufstellungsarbeit ist eine lösungsorientierte Arbeit, um bestimmte persönliche Ziele zu erreichen. Ich nenne ein Beispiel: Wenn jemand eine glückliche Paarbeziehung haben möchte, aber der »Ist-Zustand« definiert das Gegenteil, dann ist das Ziel eine glückliche Paarbeziehung zu erreichen. Ziele können auch sein, in der Familie oder im Beruf glücklicher zu werden oder nicht verwirklichte Träume zu verwirklichen.  

 

Wie läuft eine Aufstellung konkret ab und welche Bedeutung haben die bunten Filzmatten, mit denen Sie arbeiten ?

 

Ich möchte diesen Prozess gern kurz beispielhaft veranschaulichen: Ich kreiere dafür eine Person. Nehmen wir an, diese Person ist männlich. Sie hat auf der Arbeit einen Konflikt mit dem Chef, möchte aber eigentlich ein harmonisches Verhältnis zu ihm haben. Die Person ruft mich an, wir sprechen darüber und ich mache eine kurze Anamnese zur Erfassung der Vorgeschichte. Wir machen einen Termin in meiner Praxis. Dort besprechen wir das konkrete Anliegen. In diesem Beispiel wäre das Anliegen, im Beruf die Harmonie mit dem Chef herzustellen. In der Aufstellung kommen die bunten Filzmatten ins Spiel. Wir legen gemeinsam stellvertretend für die Person und den Chef eine Matte auf den Boden. Ich gehe auf die Matten und berichte, was ich fühle. Oft sind es mir fremde Gefühle, Körpersymptome, Gedanken – und manchmal entstehen auch Bilder. Das Ergebnis der Aufstellung könnte sein, dass der Mann in seiner Kindheit keinen präsenten Vater hatte und dadurch keine Autoritäten in einem höheren Alter akzeptiert, weil er schon in seiner Kindheit die Rolle des Mannes im Haus übernommen hat. Deshalb kann er auch seinen Chef nicht als Autorität akzeptieren. In der Aufstellungsarbeit kann man diese Sichtweise neu entdecken. Das kann schon viel lösen und heilen – und man kann daran arbeiten, um eine nachhaltige Lösung zu erreichen. 

 

Sie wohnen und leben in Findorff und haben sich im Dezember letzten Jahres mit einer eigenen Praxis in Schwachhausen selbstständig gemacht. Wer kommt mit welchen Problemen zu Ihnen zur »Aufstellungsarbeit« ?

 

Vorrangig geht es um Beziehungsthemen zwischen Paaren oder in den Familien. Menschen kommen mit Geldproblemen oder Fragen zur Sicherung des eigenen Wohlstands. Weitere Themen sind Gesundheit, Beruf und Berufung. Ältere suchen oft eine neue berufliche Orientierung; auch viele Frauen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen. 

 

Sie haben mir im Vorgespräch erzählt, dass auch UnternehmerInnen zu Ihnen kommen, die bezogen auf ihre unternehmerische Zukunft verunsichert sind . Das finde ich erstaunlich, zumal man denken würde, UnternehmerInnen wissen immer, wo es lang geht. Wie sieht Ihre Unterstützung aus ?

 

Personalfragen spielen eine große Rolle. Es kommen zu mir  Menschen, die Projektteams leiten. Sie kommen mit Fragen zu Veränderungen im Unternehmen und wie man diese optimal und zugleich menschlich gestalten kann. In den Unternehmen geht es ja nicht immer nur um den Gewinn. Natürlich geht es auch darum, aber in Unternehmen gibt es nicht selten große

Defizite auf der menschlichen Ebene, um miteinander Gewinne zu erwirtschaften – und dabei die eigene Autonomie zu bewahren. Andere möchten wissen: »Was kann ich tun, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein ?« Es entstehen dann sehr schnell existenzielle Ängste und auch UnternehmerInnen fragen sich: »Was kann ich ändern ? Liegt alles an meinem Denken oder auch an der wirtschaftlichen Situation ? Wie kann ich mich umorientieren ?« Das sind die Fragen, die kommen. In vielen Fällen gibt es Gedankenblockaden – und es ist meine Aufgabe als Aufstellerin, diese herauszufinden und Lösungen zu erarbeiten. Manche kommen aber auch und sagen ganz klar: »Ich verdiene jetzt 50.000 Euro im Jahr. Ich möchte aber 100.000 Euro im Jahr verdienen. Was muss ich tun ?« 

 

Manche Menschen sind skeptisch oder haben nur wenig Geld, um Ihre kostenpflichtigen Angebote in Anspruch zu nehmen. Was empfehlen Sie, um »Life Coaching« für kleines Geld als persönliche Lebenshilfe unverbindlich kennenzulernen ? 

 

Ich habe ein wunderbares Angebot. Das Angebot heißt »Kurz–aufstellung«. Diese dauert eine halbe Stunde und ist sehr gut bezahlbar. Ich habe während meiner Selbstständigkeit gemerkt, dass es eine große Gruppe von Menschen gibt, die meine Kurzaufstellungen sehr schätzen, weil sie sich dieses Angebot leisten können. Sie sagen: »Wenn ich einmal in der Woche eine Kurzaufstellung mache, bekomme ich genug Input, der sehr in die Tiefe geht, mir hilft und den ich verinnerlichen kann.« 

 


Ich gehe sehr schnell in die Selbstverantwortung.

 

Worin besteht der Unterschied zwischen den Leistungen, die Sie anbieten und einer psychologischen Beratung ?

 

Ich habe nicht das Ziel, jemanden zu therapieren. Ich bin überzeugt, dass die Menschen nicht mit Defiziten zu mir kommen. Sie kommen zu mir mit noch nicht entdeckten Potentialen. Klassische Therapiemethoden sind mir auch oft zu langwierig. Das beantwortet die Frage schon. Viele kommen in aktuen Notlagen und erwarten schnelle Hilfe. Ich gehe mit den Menschen sehr schnell in die Selbstverantwortung und arbeite dabei mit Methoden, die nicht die klassischen Therapiemethoden sind. Egal ob man einen halben Tag oder ein halbes Jahr bucht: Bei mir bekommt der Mensch etwas, womit er in die Welt gehen kann. 

 

Sie haben einen siebenjährigen Sohn. Wie erklären Sie ihm die Bedeutung von und den Weg zum eigenen »Glück« im Leben  ?

 

Mein Sohn bekommt meine innere Einstellung zum Leben natürlich mit. Wenn er Probleme hat, kommt er zu mir und sagt: »Mama, ich fühle mich nicht gut. Ich möchte eine Aufstellung.« Er hat von mir eine Methode gelernt, wie er sich selbst helfen kann. Es ist mir wichtig, dass er ein liebevolles Gefühl zu sich selbst hat – zu allem, was er ist, was er denkt, was er fühlt und wie er handelt. Die Liebe zu sich selbst ist für alle Menschen unbedingte Voraussetzung, um glücklich zu werden. 

 

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin RolfesInterview erschienen in Ausgabe Nr. 9, 2019

 

© Kerstin Rolfes
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