subashkaran thevarajah ist INHABER von »KITCHENS OF INDIA«


Meine Verwandtschaft in Indien ist stolz auf mich.

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Subashkaran Thevarajah ist Inhaber von »Kitchens of India« in der Hemmstraße 240 in Findorff. Wir sprachen mit dem freundlichen Gastronom darüber, warum er sich für sein Restaurant als Standort für unseren Stadtteil entschieden hat, über freundliche Gäste zu Coronazeiten und wie er einst mit vierzehn Jahren mit seiner Schwester aus Indien nach Deutschland kam. Alle weiteren Infos auf www.kitchensofindia.de

 


Subashkaran, seit wann gibt es schon Dein Restaurant »Kitchens of India« in Findorff ?

 

»Kitchens of India« gibt es seit März 2018 an der Hemmstraße 240. Von Anfang an wollte ich nach Findorff.

 

Ich habe gehört, Du hast in jungen Jahren einen ganz anderen Beruf erlernt und ausgeübt. Magst Du uns etwas darüber erzählen ?

 

Ich habe Maschinenbauer gelernt, hatte aber vorher bereits als Kellner in der Gastronomie gejobbt. 

 

Warum wolltest Du bereits in ganz jungen Jahren unbedingt Gastronom werden ?

 

Für Menschen zu arbeiten fand ich immer besser, als in einer geschlossenen Halle als Metalltechniker an irgendwie nicht sehr lebendigen Materialien zu werkeln. 

 

Wie hast Du »Kitchens of India« als Quereinsteiger auf die Beine gestellt ?

 

Ich habe lange gesucht und mir sehr viele Lokalitäten angeschaut, die zu mieten waren. Aber entweder war das Lokal, die Lage oder die Größe nicht passend. An diesem Standort passte alles. Es ist hier in Findorff so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

 

Was zeichnet die Original Indische Küche besonders aus  ?

 

Wir arbeiten grundsätzlich mit sehr guten Gewürzen, damit die Gäste das original indische Geschmackserlebnis haben. Mischung und Qualität müssen stimmen. Unser Fleisch und Gemüse beziehen wir aus bewährten, deutschen Quellen.

 

Tandoori-Gerichte aus dem traditionellen Lehmofen sind bei »Kitchens of India« die hauseigene Spezialität. Nicht jedeR kennt sie: Was sind Tandoori-Gerichte ?

 

Der Begriff hat zwei Bedeutungen. »Tandoori« leitet sich vom Wort Tandur ab – dem traditionellen indischen Lehmofen, der überwiegend mit Holzkohle betrieben wird. Wir betreiben unseren Ofen aufgrund der staatlichen Vorgaben mit Gas, bspw. aufgrund besonderer Anforderungen für die Lüftung. Beides funktioniert gut. Im Lehmofen machen wir auch das handgeknetete Naan-Brot. Naan-Brot ist indisches Fladenbrot, das man im Ofen an die Wand klebt. Bei 450 Grad sind die Naam-Brote in 15 Sekunden fertig. Als Tandoori bezeichnet man aber auch Fleischgerichte, die mit bestimmten Gewürzmischungen und Joghurt mariniert werden. Darin werden sie 16 Stunden eingelegt, bevor es ab in den Lehmofen geht.

 

Gibt es bei Dir auch einen günstigen Mittagstisch ?

 

Selbstverständlich ! Wir haben mittags viele Angeboten an verschiedenen Gerichten. Die gibt es ab 8,90 Euro. Wir bieten mittags auch verschiedenen Gerichte als »Thali«. »Thali« besteht aus verschiedenen, regionalen Gerichten, die unsere Gäste auf einem Teller serviert genießen können. 

 

Kann man sich alle Gerichte auch liefern lassen ?

 

Mittagsangebote kann man ausschließlich abholen, aber alle Gerichte auf der Abendkarte liefern wir täglich von 10:30 Uhr bis 22:00 Uhr. Man kann bei uns zudem online bestellen über

https://www.kitchensofindia.de/shop.html oder einfach anrufen unter Telefon 0421 /  57    72  68  68.

 

Kann man »Kitchens of India« für Gesellschaften buchen  ? 

 

Auf jeden Fall. Ob kleine, mittlere oder große Gruppen: Das ist für uns kein Problem. Wir können in unseren Räumlichkeiten bei Bedarf bis zu 70 Personen bewirten.

 


FindorfferInnen sind toll  !

Sonntags und an den Feiertagen gibt es bei Euch ein großes Buffet. Warum sollte man dieses besondere Angebot unbedingt einmal ausprobieren ?

 

Wir haben leckere Fleischgerichte, sind aber auch fokussiert auf vegetarische Gerichte – und wir haben vegane Gerichte, weil die Nachfrage unter den Gästen sehr hoch ist. Unser Sonntagsbuffet ist eine gute Möglichkeit, das gesamte Spektrum der Indischen Küche in entspannter Atmosphäre kennenzulernen. 

 

Was kostet es, am Sonntagsbuffet teilzunehmen ?

 

Das Sonntagsbuffet bieten wir für 21,50 Euro pro Person an. Getränke werden wie üblich gesondert berechnet.

 

Du kochst für deine Gäste nicht selbst. Warum  ?

 

Ich koche selbst privat sehr gern, aber ich sehe ebenso gern meine Gäste, um sie gut zu bewirten. Wenn ich kochen würde, wäre ich in der Küche und würde meine Gäste leider nicht mehr sehen. Der persönliche Kontakt ist mir wichtig. Wenn ich im Restaurant bin weiß ich sofort, ob meine Gäste zufrieden sind, oder ob irgendetwas nicht stimmt. 

 

Menschen, die Dich kennen, schätzen Deine Freundlichkeit und Deinen Humor. Wie wichtig sind diese Eigenschaften im nicht immer ganz so humorigen Deutschland ?

 

Ich bin ein freundlicher Mensch und habe in Deutschland nur gute Erfahrungen gemacht. Natürlich gibt es Menschen, die mich nerven, aber nicht unter meinen Gästen. Meine Gäste sind immer sehr freundlich und zufrieden.

 

Du bist nicht in Deutschland geboren  ...

 

Ich bin vor fast dreißig Jahren mit meiner älteren Schwester aus Indien nach Deutschland gekommen.

 

Wie alt warst Du damals  ?

 

Ich war vierzehn und meine Schwester war sechzehn. Wir kamen ziemlich planlos nach Deutschland, um hier zu lernen. Später entstand nach meinen gemachten Erfahrungen im Job als Kellner die Idee, ein eigenes Restaurant zu eröffnen.

 

Bei euch geht es sehr familiär zu. Wie stehen deine Kinder zu dem, was du geworden bist  ? Möchten sie wie der Vater auch irgendwann in die Gastronomie gehen  ?

 

Meine Kinder haben großes Interesse. Sie sind wie ich sehr freundlich und könnten das Restaurant bereits jetzt auch allein führen, wenn ich nicht da wäre, weil sie täglich Erfahrungen sammeln, wie man das macht.

 

Hast du noch Kontakte nach Indien – und wenn ja: Wie wird in Indien gesehen, dass du in Deutschland seit Jahren erfolgreich ein Restaurant führst  ?

 

Meine Verwandten mütterlicherseits sind in Indien fast alle ProfessorInnen geworden, die an ihrer eigenen Universität unterrichten. Ich besuche sie ab und zu. Ich bin stolz auf das, was ich in Deutschland als Gastronom geschafft habe. Meine Verwandtschaft in Indien sieht das wie ich – und ist stolz auf mich.

 

Was ist deine Botschaft an alle FindorfferInnen ?

 

FindorfferInnen sind toll  ! Unsere Gäste haben uns während der Coronazeit großartig unterstützt. Manche haben ein Gericht für 10,00 Euro bestellt und 20,00 Euro Trinkgeld gegeben, mit den Worten: »Bitte halte durch !«. Weißt Du was ? »Kitchens of India« hat die besten Gäste der Welt.

 

Interview: Mathias Rätsch, Foto: Kerstin Rolfes, Interview erschienen in Ausgabe Nr. 27, 2023

 

Indisches Restaurant Kitchens of India in Bremen Findorff
Foto © Kerstin Rolfes, www.kerstinrolfes.de