GASTRONOMIE: KÖCHIN FUNDA KLEIN-ELLINGHAUS VON DEN »3K«


Wenn ich koche, bin ich gut drauf.

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Fundiertes Fachwissen und kreative Kompetenz sind laut

Eigenwerbung für »DIE 3K« der Garant für Qualität. Aber was das kulinarische Zusammenspiel von Luka Lübke, Barbara Stadler und Funda Klein-Ellinghaus wirklich ausmacht, sind drei unterschiedliche Lebenswege, die mit dem Wort »Werdegang« auf etwas rein Berufliches beschränkt wären. Kochen ist für die Frauen mehr als nur ein technisches Vorgehen nach Rezept – es hat immer auch mit Herz zu tun: Herz für das Lebensmittel, seine ErzeugerInnen und die Gäste, die am Ende auf ihren Geschmack kommen. Alle drei haben ihre kulinarischen Wurzeln überall. Im Nahen Osten, im hohen Norden, im Orient, in Südostasien, im Rheinland, irgendwo zwischen Mittelmeer und Mittelamerika, Martfeld, Mersin und Marseille, Verden und Vietnam, Bremen und Bosporus. Eines geht nie verloren: die Liebe zum Kochen. Ausführliche Infos gibt es auch auf  www.koechinnen-kooperative.de

 


Hinter der Marke »DIE 3K« stehen Funda Klein-Ellinghaus, Luka Lübke und Barbara Stadler. Funda, wie habt Ihr Euch gefunden ?

 

Vor ungefähr sieben Jahren war »buten un binnen« im Rahmen der »Herdbesuche« bei mir zuhause. Die haben bei mir einfach geklingelt und Luka Lübke und ich haben sehr schön gemeinsam gekocht. Danach haben wir uns lange Zeit nicht gesehen, aber irgendwann zufällig getroffen. Wir haben dann gemeinsam mit Barbara Stadler im »Badehaus« ehrenamtlich im Rahmen eines Flüchtlingsprojekts gekocht. Es ging darum, geflüchtete Frauen einen Tag lang zu verwöhnen. Es gab für sie Entspannung im Hamam, eine Yogalehrerin war dabei und wir haben eben alle drei für die Frauen gemeinsam gekocht. Das war ein toller Tag und wahrscheinlich der Start für uns als »DIE 3K«.

 

Der Volksmund sagt: »Viele Köche verderben den Brei.« Warum verderben drei Köchinnen nicht den Brei ?

 

Weil wir drei uns ganz wunderbar gegenseitig ergänzen und unterstützen – und gemeinsam als Köchinnen viel Spaß haben. 

 

Was unterscheidet Euch von Euren Mitbewerberinnen ?

 

Wir unterscheiden uns dadurch, dass wir als »konkurrenzlose Köchinnen Kooperative« kulinarisch die ganze Welt abdecken.

 

Du, Luka Lübke und Barbara Stadler sind ganz verschiedene Persönlichkeiten. Inwieweit bestimmt der Charakter eines Menschen auch dessen Kochkunst ?

 

Für mich kann ich sagen, dass ich am liebsten sehr kleinteilig arbeite und ein äußerst visuell denkender Mensch bin. Insofern sind einfache, deftige Gerichte nicht so Meins, wohl aber zum Beispiel kreativ angerichtetes Fingerfood – und bei der Anrichtung spielt auch die Optik und Inszenierung eine große Rolle.

 

Apropos Kochkunst: Der berühmte französische Koch Paul Bocuse hat gesagt: »Ich sehe das Kochen mehr als Handwerk, und eigentlich weigere ich mich sogar, das Kochen als große Kunst hinzustellen. Meine Aufgabe ist es allein gut zu kochen, um den Gästen damit eine Freude zu bereiten.« Wie siehst Du das: Ist Kochen eher Kunst oder Handwerk ?

 

Beides ist richtig. Kochen ist natürlich Handwerk. Kochen ist aber auch Kunst, weil nicht jeder, der das Handwerk kann, auch die Kunst beherrscht, dass das zubereitete Gericht zugleich besonders und außergewöhnlich schmeckt.

 

Warum hat kulinarische Qualität aus Deiner Sicht nicht nur mit Wissen und Talent zu tun, sondern auch viel mit Herz und der Liebe zu dem, was man tut ?

 

Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen: Wenn ich koche, bin ich immer gut drauf – und vergesse dabei alle meine Sorgen. Ich versuche daher immer Gerichte zu kochen, bei denen ich Spaß habe. Ich empfinde es so, dass von mir mit Spaß zubereitete Gerichte besser schmecken – im Gegensatz zu Gerichten, bei denen ich überhaupt keinen Bock habe, die zu kochen. Wahrscheinlich koche ich mit schlechter Laune nicht schlechter, aber ich habe hinterher das Gefühl, es schmeckt den Gästen nicht so gut – auch wenn es vielleicht gar nicht so ist.

 


Kochen kann jedeR.

Ob mediterran oder bodenständig: Kann ich mir die Richtung der Gerichte, die ihr für meine Veranstaltung oder Feier kocht, aussuchen und macht Ihr, wenn mir so gar nichts einfällt, auch Vorschläge, die dem Charakter der Festivität entsprechen ? 

 

Beides ist möglich. Ob französische, orientalische oder asiatische Küche: Wir besprechen gemeinsam, in welche Richtung es gehen soll. Auf Wünsche gehen wir selbstverständlich ein.

Es gibt aber auch AuftraggeberInnen, die noch keine Ideen haben, was sie machen wollen. Das ist völlig in Ordnung. Wir beraten dann entsprechend und beziehen auch die Ausrichtung der Veranstaltung mit ein.

 

Im Gegensatz zu den üblichen Catering-Angeboten kocht ihr nicht nach Katalog, sondern »DIE 3K« entwickeln maßgeschneiderte Angebote. Wie geht Ihr dabei untereinander vor ?

 

Wir besprechen alles und entscheiden, ob der Auftrag eher etwas für Barbara, Luka oder mich ist – und stimmen uns darüber ab, wer wann was macht.

 

Kannst Du ein Beispiel nennen, wie Ihr ein ganz besonderes kulinarisches Mahl entwickelt und umgesetzt habt ?

 

Barbara und ich haben einmal gemeinsam für eine persische Familie gekocht und sehr viele Mezze-Platten zubereitet – und dabei in großartiger Atmosphäre voneinander sogar noch Neues gelernt. Das war ein sehr kreatives gemeinsames Kochen mit einer tollen Stimmung und unser Part ist gut angekommen.

 

Wie wichtig ist es für ProfiköchInnen, sich kulinarisch in der internationalen Küche auszukennen, um AuftraggeberInnen und Gästen überraschende Lösungen für ein besonderes

kulinarisches Event zu eröffnen ? 

 

Ob deutsche oder asiatische Gesellschaft: Die Menschen in diesen Gruppen sind ja nicht zwangsläufig homogen alle aus einem Land. Sie kommen oftmals aus aller Welt und haben geschmacklich unterschiedliche Erwartungen – denen wir als »DIE 3K« durch kulinarische Vielfalt sehr gut entsprechen.

 

Wodurch zeichnet sich für Dich ein gutes Essen aus ?

 

Essen heißt nicht »Hauptsache satt«, sondern es sollte unbedingt gut schmecken. Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich auch viel eher satt bin, wenn etwas ausgezeichnet schmeckt. Mahlzeiten sollen auch schön aussehen und gut riechen. Gutes Essen ist in der Gesamtheit immer auch ein sinnliches Erlebnis.

 

Auch frische Zutaten sind sehr wichtig. Wo kaufst Du die ein ?

 

Wo ich was einkaufe, hängt davon ab, was ich brauche. Ich kaufe frische Produkte am liebsten auf dem Findorffmarkt ein. Es gibt aber auch Gemüsesorten wie türkische Paprika, die ich füllen möchte, die ich bei meinem türkischen Anbieter hole. Zu ihm gehe ich auch, wenn ich aus Yufka frisches Börek machen möchte. Stichwort Fleisch: Auch Fleisch kaufe ich auf dem Findorffmarkt, aber mein Lammfleisch kaufe ich in großen Mengen bei einem Hobbyzüchter in Bremerhaven, der seine Schafe draußen auf der Wiese hat. Dort kann man sich alles vor Ort angucken – und auch Barbara und Luka kaufen vornehmlich direkt bei den ErzeugerInnen ihres Vertrauens ein. 

 

Vorrangig Männer sagen gern: »Ich kann nicht kochen«. Stimmt das oder kann eigentlich jedeR das Kochen lernen ?

 

Kochen kann jedeR, der oder die es möchte und auch will.

 

Kann Euch jedeR auch für eine kleine Feier engagieren oder erfordert der Einsatz von drei Köchinnen unter Kostenkriterien eher eine Festivität im großen Rahmen ?

 

Die geballte kulinarische Kompetenz des »3K«-Trios ist genau richtig für größere Gesellschaften. Ich bin aber auch für kleinere Gruppen offen, für Barbara Stadler kann es schwieriger werden, weil bei ihr die Anreise vom Land dazukommt und es sich dadurch vielleicht nicht mehr rentiert. Aber das kann man ja von Fall zu Fall mit den AuftraggeberInnen besprechen, wer, was, wo und wann gewünscht ist.

 

Wie und wo kann man Euch buchen ?

 

Das ist ganz leicht: einfach anrufen oder auf die Internetseite gehen und uns eine E-Mail schreiben.

 

Funda, vielen Dank für das Gespräch.

 

Interview: Mathias Rätsch, Foto: PressefotoInterview erschienen in Ausgabe Nr. 11, 2019

 

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